Das Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ist derzeit in aller Munde und gewinnt immer mehr an Wichtigkeit. Bereits seit längerem plante deshalb die neue Stadtbrandinspektion einen gemeinsamen Ausbildungstag aller Amberger Feuerwehren zu diesem Thema. Eigens dafür konnte an diesem Samstag SBR Heinrich Scharf fünf Kameraden aus dem Landkreis Aschaffenburg begrüßen. Der Landkreis Aschaffenburg beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema und kann von vielen Erfahrungen berichten. Großes Interesse aller Stadtteilfeuerwehren wurde gemeldet, so dass alle freien Lehrgangsplätze schnell besetzt waren und rund 40 Kameraden sich am Morgen auf der Amberger Hauptwache einfanden. Es begann mit einem kurzweiligen Theorie-Teil durch KBI Otto Hofmann, in dem die Kameraden die Grundzüge der Einsatztaktiken und -gerätschaften kennenlernen konnten.
Leider unterbrach diesen Teil ein gemeldeter Verkehrsunfall zwischen Bus und PKW in der Dr.-Filchner-Straße. Glücklicherweise stellte sich dieser kurz nach Eintreffen von HLF, Rüstwagen und Inspektionsdienst als relativ harmlos heraus. Die Aufgaben beschränkten sich lediglich auf die Verkehrssicherung und Säuberung der Fahrbahn. Die Kameraden konnten relativ zeitnah die Einsatzstelle wieder verlassen und wurden durch das von Kameraden aus der Freizeit besetzte Kleinalarmfahrzeug abgelöst.
Nach dem Abschluss des Theorieteils ging es in Raigering an die Praxis, welche in vier Stationen unterteilt war. In der ersten Station lernten die Teilnehmer das Entdecken und Auffinden von versteckten Glutnestern. Diese wurden dann geöffnet und durch sogenannte Löschrucksäcke abgelöscht. Diese Löschrucksäcke fassen etwa 25 Liter und besitzen eine Pumppistole, mit welcher man sehr zielgenau ablöschen kann. Es war für viele Kameraden überraschend, wie lange sich die Glut unter der Erde „versteckt“ halten und doch immer wieder aufflammen kann.
An der zweiten Station wurde der Brand auf einem Stoppelfeld beübt. Nach einer kurzen theoretischen Einweisung wurden Heuballen auf dem Feld ausgebreitet und kontrolliert abgebrannt. Hier erlebten die Teilnehmer, wie schnell sich das Feuer ausbreiten kann und erlernten die Möglichkeiten zur Eindämmung mit Feuerpatschen. Auch hier erwiesen sich die Löschrucksäcke wieder als eine wertvolle Möglichkeit zur Brandbekämpfung. Sicherlich hilfreich war in diesem Fall der Theorieteil am Morgen, in dem auch die Angriffsrichtung und Aufteilung der Mannschaften besprochen wurde.
An der dritten Station ging es um die Wasserbereitstellung und -förderung. Es wurde ein Faltbehälter aufgestellt und von dort aus mit einer Schwimmpumpe das Wasser entnommen. Weiter ging es über eine C-Leitung in einen steilen Waldbereich, wovon nochmals zwei D-Rohre an die entsprechenden Brandstellen abgeleitet wurden.
Die letzte Station beschäftigte sich mit der Erstellung eines sogenannten Wundstreifens im Wald. Dieser soll die Ausbreitung eines Brandes verhindern, indem z.B. mit speziellen Waldbrandrechen kleine Schneisen in den Waldboden bzw. das Unterholz gezogen werden.
Den Kameraden wurde wieder ins Bewusstsein gerufen, wie gefährlich ein solcher Wald- oder Vegetationsbrand oder dortige Glutnester sein können. Auch das anstrengende Arbeiten in unwegsamem Gelände brachte so manchen Kameraden ganz schön ins Schwitzen. Sowohl die Führungskräfte als auch die teilnehmenden Kameraden konnten von diesem Ausbildungstag viel mitnehmen. Ein ganz großes Dankeschön auch nochmal an dieser Stelle an das Ausbilderteam aus dem Landkreis Aschaffenburg, es war spitze!