Scheunenbrand, Gärmersdorf

Zu einem ausgedehnten Scheunenbrand in der Schweppermannstraße im Kümmersbrucker Ortsteil Gärmersdorf wurden am Donnerstag, 01.06.2023 um 11:26 Uhr zahlreiche Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert. Eine große Rauchsäule, welche weit über das Stadtgebiet hin sichtbar war, wies den anrückenden Kräften den Weg. 

Beim Eintreffen stand die Scheune schon fast in Vollbrand. Ein Bewohner konnte sich mit einer Rauchvergiftung leicht verletzt selbst ins Freie bringen. Nachdem unklar war, ob sich noch weitere Personen in den angrenzenden Wohngebäuden aufhielten, übernahm ein Atemschutztrupp die Kontrolle des Hauses über den Einstieg durch einen angebauten Wintergarten. Ein zweiter Trupp verschaffte sich Zutritt über die abgesperrten Haus- und Wohnungstüren. Glücklicherweise hielt sich niemand mehr im Haus auf und die Trupps konnten die Kollegen des Landkreises anschließend bei der Brandbekämpfung unterstützen. 

Mit einem massiven Löschangriff, unter anderem über das Wenderohr der DLK 18/12, gelang es den rund 90 Kräften der Feuerwehren, ein Übergreifen auf das Wohnhaus zu verhindern. In der Scheune selbst lagerten große Mengen an schwer löschbaren Materialien wie beispielsweise Autoreifen. Durch die starke Rauchentwicklung war ein massiver Einsatz von Atemschutzgeräteträgern gefordert, außerdem wurde durch die Polizei eine Verkehrswarnung wegen Sichtbehinderungen durch den Brandrauch für Autofahrer betreffend die naheliegende B85 herausgegeben. Während dem Löscheinsatz informierte ein Anwohner die Einsatzkräfte über eine noch im Keller eingesperrte Katze, diese nutzte die Gelegenheit bei der Kontrolle der Kellerräume und flüchtete wohlbehalten in die Freiheit, ebenso wie einige Hühner, welche sich wohl selbst vor Eintreffen aus der Scheune befreien konnten. 

Eine Gefahr für die Einsatzkräfte bestand durch in der Scheune gelagerte Gasflaschen, diese konnten im Einsatzverlauf aber geborgen und gekühlt werden. Zum Einsatz kamen auch zwei Fog-Nail-Systeme (Löschlanzen) der Feuerwehren Amberg und Kümmersbruck, welche durch die Holzverkleidung in die Scheune gestoßen wurden. Diese Fog-Nail-Systeme geben eine Sprühnebel ab, wodurch das schwer erreichbare Innere der Scheune zusätzlich abgekühlt werden konnte. Die Wasserversorgung war durch den naheliegenden Krumbach sowie das örtliche Hydrantennetz sichergestellt.

Durch die Größe des Einsatzes wurde die Einsatzstelle in mehrere Abschnitte unterteilt. Einsatzleiter war Kreisbrandinspektor Armin Daubenmerkl, Abschnittsleiter 1 (Brandbekämpfung Innenhof) der Kümmersbrucker Kommandant Alwin Holzner, Abschnittsleiter 2 (Brandbekämpfung Rückseite) der Haselmühler Kommandant Michael Reindl und Abschnittsleiter 3 (Atemschutzeinsatz) Stadtbrandinspektor Christoph Bachmann. Ihnen stand die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung sowie die Fachgruppe Drohne zur Seite. Die Sicherung des Stadtgebietes übernahm die Feuerwehr Karmensölden, diese stellte eine Wachbereitschaft in der Hauptfeuerwache.

Die Feuerwehr Amberg konnte mit dem Löschzug, erweitert durch Sonderfahrzeuge, gegen 15:30 Uhr aus dem Einsatz herausgelöst werden und die Einsatzbereitschaft auf der Wache wiederherstellen. Zu diesem Zeitpunkt traf gerade das THW aus Amberg und Schwandorf ein, welche die Holzscheune mit einem großen Greifbagger auseinander nahmen, mit Hilfe der Ortsfeuerwehren endgültig ablöschten, um sodann das Brandgut zum Kümmersbrucker Sportplatz zu transportieren. Diese Kräfte konnten erst gegen Abend die Einsatzstelle verlassen. Zur Schadensursache und -höhe ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts bekannt.

Letztendlich waren insgesamt rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und THW vor Ort. Ein großer Dank gilt der Führung und den Feuerwehren des Landkreises für die gewohnt reibungslose und zielführende Zusammenarbeit, sowie der BRK-Bereitschaft für die Verpflegung vor Ort. 

 

Beteiligte Kräfte:
Feuerwehr Amberg
Feuerwehr Ebermannsdorf
Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf
Feuerwehr Haselmühl
Feuerwehr Hiltersdorf
Feuerwehr Kümmersbruck
UG-ÖEL Landkreis Amberg-Sulzbach
Fachgruppe Drohne
THW Amberg und Schwandorf
BRK und Polizei

Beteiligte Fahrzeuge der Feuerwehr Amberg
1/10/1, KdoW
1/14/1, MTW
1/31/1, DLK 18/12
1/36/1, WLF mit AB-Atemschutz
1/40/1, LF 20
1/41/1, LF 16/12
1/55/1, V-LKW

Nächster Beitrag
Waldbrand Nittenau und Unwettereinsätze
Vorheriger Beitrag
Einsatzreiches Wochenende