Nur einen Tag nach dem Zimmerbrand in der Zehentgasse begann für die Feuerwehr Amberg nochmals eine turbulente Vorweihnachtszeit. In den letzten drei Tagen vor dem Heiligen Abend mussten insgesamt 14 Einsätze abgearbeitet werden.
Den Auftakt bildete eine automatische Brandmeldeanlage in der Regierungsstraße am 22. Dezember um 11:42 Uhr. Die Kräfte des ausgerückten LF 20 konnten jedoch keine Feststellung machen. Die Anlage wurde zurückgestellt und dem Betreiber übergeben.
Im direkten Anschluss wurde um 12:11 Uhr der Löschzug zusammen mit der Feuerwehr Ammersricht zu einem Zimmerbrand in die Hans-Böckler-Straße alarmiert. Der unter schwerem Atemschutz mit einem C-Rohr vorgehende Angriffstrupp des ersteintreffenden LF 20 konnte das Feuer im Küchenbereich rasch lokalisieren und ablöschen. In der betroffenen Wohnung befanden sich zur Zeit des Brandgeschehens keine Personen, auch in den angrenzenden Parteien wurden keine Bewohner verletzt. Abschließend wurde der Brandschutt ausgeräumt sowie die Räumlichkeiten belüftet und mittels Wärmebildkamera auf Glutnester kontrolliert. Der nachgerückte V-LKW nahm die eingesetzten Schläuche und Gerätschaften auf.
Fast zeitgleich, um 12:16 Uhr, ereignete sich in der Regensburger Straße ein Verkehrsunfall mit zwei PKW. Da anfänglich ein aus dem Unfallgeschehen entstehender PKW-Brand vermutet wurde, fuhr das noch auf der Wache verfügbare Personal diese Einsatzstelle mit dem TLF 16/25 an. Ein Brand bestätigte sich vor Ort jedoch nicht. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wurde eine verletzte Person betreut sowie die Batterien beider Fahrzeuge abgeklemmt. Ebenso übernahmen die Einsatzkräfte bis zum Abschleppen der Unfallfahrzeuge die Verkehrsabsicherung.
Einen weiteren PKW-Brand am Kurfürstenring alarmierte die ILS dann um 14:06 Uhr. Die Mannschaft des LF 20 stellte vor Ort jedoch nur einen überhitzen Motor fest. Auch hier beschränkten sich die Maßnahmen auf das Abklemmen der Batterie. Im Anschluss wurde nochmals eine Brandnachschau in der Hans-Böckler-Straße durchgeführt. Es traten keine weiteren Glutnester auf.
Um 00:12 Uhr des nächsten Tages rief eine Rauchentwicklung in einem Wohnhaus in der Sulzbacher Straße den Löschzug auf den Plan. Als Ursache konnte auf dem Herd angebranntes Essen ausgemacht werden. Das Kochgut wurde durch einen Trupp unter Atemschutz ins Freie verbracht und die betroffene Wohnung sowie das Treppenhaus mit zwei Überdrucklüftern vom Rauch befreit. Verletzt wurde niemand, die weiteren Bewohner konnten in ihren Wohnungen verbleiben.
Am Vormittag des 23. Dezember leisteten zwei Aktive eine Sicherheitswache bei einer Veranstaltung im ACC. Eine Wohnungsöffnung um 10:52 Uhr am Birnensteig machte kein Eingreifen der Feuerwehr nötig, der Bewohner öffnete vor dem Eintreffen des Kleinalarmfahrzeuges selbst die Türe. Wiederum zusammen mit der Feuerwehr Ammersricht rückte um 19:43 Uhr desselben Tages der Löschzug zu einem Brandmeldealarm in die Sulzbacher Straße aus. Starke Regenfälle in Verbindung mit einem undichten Dach hatten zum Auslösen der Anlage geführt, so dass hier rasch Entwarnung gegeben werden konnte. Aufgrund der großen Niederschlagsmenge war auch der Vilspegel in kurzer Zeit bis knapp unter die erste Hochwassermarke von 120 cm angestiegen. Daher führte der Inspektionsdienst am Abend noch eine Kontrollfahrt zur Begutachtung der neuralgischen Punkte im Stadtgebiet durch.
Den ersten Einsatz des 24. Dezember bildete um 09:45 Uhr ein gemeldeter Gasgeruch in der Haydnstraße. Inspektionsdienst und LF 20 rückten aus und kontrollierten die vermutlich defekte Heiztherme. Es konnte jedoch keine Feststellung gemacht werden. Die Therme wurde durch die Bewohner vom Netz genommen und der Notdienst verständigt.
Nur kurze Zeit später, um 09:57 Uhr, ereignete sich ein Betriebsunfall in der im IG-Nord gelegenen Wernher-von-Braun-Straße. Ein Arbeiter war ein einer Produktionshalle einige Meter tief auf ein Podest gestürzt und zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Neben der Feuerwehr Raigering rückten auch der TGM 32 sowie ein KdoW zur Personenrettung aus. Um den Verletzten mittels Schleifkorbtrage schonend zu Boden bringen zu können, mussten zunächst Teile eines Geländers mit dem Trennschleifer entfernt werden. Nach entsprechend stabiler Lagerung und Versorgung durch den Rettungsdienst wurde der Patient sicher zu Boden gebracht und ins Klinikum eingeliefert.
Kleinalarmfahrzeug und Inspektionsdienst begaben sich dann um 12:05 Uhr zu einer Türöffnung in die Batteriegasse. Wie sich vor Ort heraus stellte, hatte ein massiver Wasserschaden bereits das ganze – Gott sei Dank unbewohnte – Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Die Fehlbodendecken waren durch die Last des Wassers zum Teil eingestürzt, so dass ein Betreten des Gebäudes nicht mehr in Frage kam. Umgehend wurden die Stadtwerke zum Absperren der Wasserzuleitung, der Fachberater THW sowie ein Statiker verständigt. Dieser bestätigte die akute Einsturzgefahr und untersagte das Betreten des Gebäudes. Weitere Maßnahmen müssen nun durch die entsprechenden Behörden und Firmen geklärt werden.
Eine nochmalige Türöffnung im Terrassenweg stellte um 17:16 Uhr den letzten Einsatz am Heiligen Abend dar. Bereits auf der Anfahrt des Kleinalarmfahrzeuges stellte sich heraus, dass die betroffene Person wohlauf ist und kein Einsatz der Feuerwehr mehr nötig war. So konnten die Einsatzkräfte nach drei arbeitsreichen Tagen einen geruhsamen Weihnachtsabend im Kreise ihrer Familien verbringen.
Die Feuerwehr Amberg wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern einen guten Rutsch und ein glückliches, gesundes und unfallfreies neues Jahr 2023!