Von mehreren Hitzegewittern in den vergangenen Tagen sorgte das am 2.August am frühen Nachmittag aufziehende Unwetter für einen arbeitsreichen Nachmittag der Feuerwehren in Amberg und Umgebung. Ab 13:30 Uhr zeugten laute Knalle von mehreren Blitzeinschlägen in unmittelbarer Nähe. Die Zelle stand zu diesem Zeitpunkt über dem südöstlichen Stadtgebiet sowie dem Gemeindebereich Kümmersbruck. Nachdem aufgrund des Starkregens die dortigen Feuerwehren schon nach wenigen Minuten zum Einsatz alarmiert worden waren, hieß es um 13:49 Uhr Großalarm, der in der Folge insgesamt sieben Wehren zum Einsatz rufen sollte. Unter Ihnen auch der Überlandlöschzug der Feuerwehr Amberg. Einsatzort war ein landwirtschaftliches Anwesen mitten im Ortskern von Engelsdorf (Gde. Kümmersbruck). Bei Eintreffen der ersten Feuerwehr aus Hiltersdorf standen zwei Gebäude des Dreiseithofs bereits in Vollbrand. Vieh flüchtete aus den Stallungen und musste von Anwohnern und Feuerwehrkräften gefangen und an einen sicheren Ort getrieben werden.
Zwei angrenzende Wohnhäuser waren aufgrund der massiven Brandausbreitung in Gefahr. Sie galt es, ebenso wie die noch auf dem Grundstück verbliebenen Kühe, zu schützen. Die Feuerwehr Amberg unterstützte zu Beginn des Einsatzes mit dem mitgeführten Löschwasser aus dem TLF 16/25, WLF 3 mit dem AB-Tank und den LF KatS die Brandbekämpfung. Die Wasser-versorgung wurde erst durch eine vom LF KatS aufgebaute knapp 400 Meter lange Löschwasserversorgung sichergestellt. Mit dem TGM wurde der Brand außerdem von oben gelöscht. Damit waren insgesamt zwei B- und sieben C-Rohre durch die Feuerwehren der Stadt Amberg im Einsatz. Mit Erfolg: Alle Tiere wurden gerettet und die Wohnhäuser erfolgreich vor einem Flammenüberschlag geschützt. Zwei Stunden nach der Alarmierung konnte der Beginn der Nachlöscharbeiten gemeldet werden und die meisten Kräfte des Amberger Löschzugs, der durch SW 2000 und VLKWergänzt worden war, abrücken. Der TGM blieb bis gegen 17 Uhr an der Einsatzstelle, die Ortsfeuerwehr übernahm die Brandwache bis tief in die Nacht. Aus dem Stadtgebiet Amberg waren neun Fahrzeuge mit gut 30 Mann im Einsatz.
Während die weit über 100 Einsatzkräfte in Engelsdorf gegen die Flammen kämpften, galt es parallel, in Amberg und Kümmersbruck bzw. Haselmühl die Folgen des Unwetters zu bekämpfen. Rüstwagen und Klaf waren den ganzen Nachmittag im Einsatz, um im Stadtgebiet vor allem umgestürzte Bäume zu entfernen. Außerdem unterstützte man im Gemeindebereich Kümmersbruck. Nachdem die dortigen Einsatzkräfte von den Einsatzstellen zum Großbrand in Engelsdorf abgerückt waren, bat die ILS die Feuerwehr Amberg um Hilfe, um zumindest einzelne Schadensstellen dort abzuarbeiten. So pumpte die Mannschaft des Klaf beispielsweise einen bis über einen Meter vollgelaufenen Keller in der Vilstalstraße aus. Hier waren zwei Tauchpumpen im Einsatz. Der TGM rückte am Abend zur Unterstützung der Betriebsfeuerwehr einer größeren Firma im IG Süd aus. Hier hatte der Sturm ein Element vom Dach des Hochregallagers gerissen, was auf den Oberlichten einer weiteren Halle einschlug und dort (zum Glück nur materiellen) Schaden verursachte. Mit dem TGM konnte die Stelle am Dach des Hochregallagers erreicht und gesichert werden.
Insgesamt neun Einsätze wurden durch die Feuerwehr Amberg an diesem Nachmittag abgearbeitet. Einmal mehr bewies sich das Ausrücke- und Personalkonzept der Amberger Feuerwehr, das auch die zeitnahe Beantwortung eines erhöhten Einsatzaufkommen zulässt. Außerdem zeigte sich der Wert von Sonderfahrzeugen wie dem WLF mit AB Tank oder des flexibel einsetzbaren TGM bei derartig großen Bränden auch bzw. gerade außerhalb des Stadtgebiets.